Fadenwesen – Fabelhafte Pilzwelt

Buchvorstellung von Heinrich Holzer im Waldgeschichtliches Museum St. Oswald

Pressemitteilung Nr. 171/11

Datum: 24.10.2011

Der Schönfußröhrling kommt im Bayerischen Wald noch verbreitet vor. Fälschlicherweise wird er oft als Satanspilz angesprochen. Als gutes Unterscheidungsmerkmal dienen die Röh-renmündungen. Sie sind beim Satanspilz rot, ganz im Gegensatz zum Schönfußröhrling, der, wie auf dem Foto deutlich zu erkennen ist, gelbe Röhrenmündungen auf der Hutunterseite besitzt.

Der Schönfußröhrling kommt im Bayerischen Wald noch verbreitet vor. Fälschlicherweise wird er oft als Satanspilz angesprochen. Als gutes Unterscheidungsmerkmal dienen die Röh-renmündungen. Sie sind beim Satanspilz rot, ganz im Gegensatz zum Schönfußröhrling, der, wie auf dem Foto deutlich zu erkennen ist, gelbe Röhrenmündungen auf der Hutunterseite besitzt.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Waldgeschichtliches Museum St. Oswald bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Nationalparkverwaltung mit dem Bayerischen Waldverein - Sektion Spiegelau-St. Oswald-Riedhütte und dem Lichtlandverein Freyung anlässlich der Buchvorstellung: „Fadenwesen – Fabelhafte Pilzwelt“ von Heinrich Holzer, dem Pilzexperten der Region schlechthin.

Nationalparkchef Dr. Franz Leibl würdigte in seiner Begrüßungsrede das Buch mit seinen spannenden Texten und herausragenden Fotos als sehr gut und stellte, ebenso wie der 1. Vorsitzende der Waldvereinssektion Josef Meininger, die wichtige Funktion der Pilze in der Natur besonders heraus.

Verleger Heinz Lang aus Freyung schilderte den großen Aufwand und die Mühe, bis das gelungene Werk in dieser sehr ansprechenden Form erscheinen konnte.

Anschließend entführte der Buchautor Heinrich Holzer die Zuhörer in die unglaublich faszinierende Welt der Pilze im Nationalpark.

Der Pilzfachmann Holzer, der mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten den Nationalpark berät und unterstützt, stellte nicht nur die verschiedensten Pilzarten vor, sondern erklärte seinem aufmerksamen Publikum auch deren herausragende Bedeutung:

„Der Nationalpark stellt für Pilzkundler ein sehr ergiebiges Terrain dar, weil hier auf großer Fläche totes Holz von Pilzen abgebaut wird - nein, abgebaut werden muss, denn das ist der "Beruf“ einer großen Pilzgruppe.“

Andere Pilze leben mit Baumwurzeln in Symbiose - also zum gegenseitigen Vorteil. Weil diese Mykorrhiza-Pilze unterirdisch mit ihrem Myzel auf großen Flächen verbunden sind, ist es vorstellbar, dass die Bäume diese Verbindungen auch dazu benutzen, um Informationen auszutauschen, z.B. den Zeitpunkt der Blüte untereinander abstimmen.

Holzer gab auch einen Einblick in die gigantische Welt der Pilze, sprach davon, dass man eigentlich über sie fast noch gar nichts oder nur wenig wisse! Aber ihre Erforschung liegt sehr im Interesse der Menschheit, wenn es darum geht, aus Pilzen Medikamente für die Menschen, wie z. B. Penicillin herzustellen. Dem erstaunten Publikum verriet Holzer auch, dass nur etwa 10% der vermuteten Pilzarten bekannt sind und davon sind wiederum weniger als 10% essbar.

Zur Freude der „Schwammerlsucher“ stellte Holzer klar: „Und diese Wenigen sollte man sich auch schmecken lassen, denn die Entnahme von Fruchtkörpern schadet häufig vorkommenden Pilzarten in keinster Weise“. Die Fruchtkörper selten vorkommender Pilze sollte man aber unbedingt schonen und im Wald belassen, so dass sie ihre Sporen produzieren und an die Umwelt abgeben können.

Rainer Pöhlmann

Bildunterschrift

Der Schönfußröhrling (Boletus calopus) kommt im Bayerischen Wald noch verbreitet vor. Fälschlicherweise wird er oft als Satanspilz (Boletus satanas) angesprochen. Dieser für Menschen giftige Pilz kommt aber nur auf basenreichen, kalkhaltigen Böden vor. Als gutes Unterscheidungsmerkmal dienen die Röhrenmündungen. Sie sind beim Satanspilz rot, ganz im Gegensatz zum Schönfußröhrling, der, wie auf dem Foto deutlich zu erkennen ist, gelbe Röhrenmündungen auf der Hutunterseite besitzt. (Foto: Heinrich Holzer)

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