Spielerisch die Natur entdecken

Alena Sailer zu ihren Erfahrungen im Freiwilligen Ökologischen Jahr

Eintrag Nr. 26/2020
Datum: 30.10.2020


Alena Sailer mit Kindern bei einer Laubschlacht. Foto: Gregor Wolf
Alena Sailer mit Kindern bei einer Laubschlacht. Foto: Gregor Wolf

Naturerkundung mit verbundenen Augen. Foto: Gregor Wolf
Naturerkundung mit verbundenen Augen. Foto: Gregor Wolf

Neuschönau. Schon von einigen Metern Entfernung hört man erfreutes Kinderlachen. Ein gutes Dutzend Mädchen und Jungen ist gerade dabei, durch den bunten Herbstwald zu fetzen. Bei schon fast frostigen Temperaturen ist dies auch bitter nötig, um warm zu bleiben. Deswegen sorgt Alena Sailer immer wieder dafür, dass sich ihre junge Gruppe in Bewegung setzt. Die 19-jährige ist sich dabei auch nicht zu schade, mitten in einer Laubschlacht zu landen. So wird der wilde Wald zur wilden Arena für Blätter-Weitwurf.  

Die Berliner Abiturientin ist eine von zehn jungen Frauen und Männern, die seit September 2019 ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Nationalpark Bayerischer Wald ableisten. „Das ist einfach die coolste Einsatzstelle in Bayern“, meint sie. Und in den Freistaat sollte es gehen, weil ihre Großeltern hier leben. Wie der Großteil der „FÖJler“, wie die junge Truppe meist genannt wird, arbeitet Alena Sailer in der Umweltbildung – vor allem mit Kindergruppen im und um das Hans-Eisenmann-Haus. Heute bestreitet sie zusammen mit Waldführerin Charlotte Moosbauer einen Teil des Ferienprogramms unter dem Motto „Waldspürnasen unterwegs“.   

„Ich war überrascht, wie viel Vorbereitungsaufwand hinter den Führungen steckt“, gibt Alena Sailer zu. Doch gerade das tägliche Erarbeiten neuer Themen und Materialien macht ihr Spaß. „Toll ist auch, dass wir viel Verantwortung tragen dürfen und von Anfang an gut in die Arbeitsabläufe integriert sind“, findet die 19-Jährige.

Zurück im Tier-Freigelände bei Neuschönau: Zwischen dem Wisentgehege und den Volieren der Vögel am Waldrand kommen nun ein paar Augenbinden zum Einsatz. Die Schüler im Alter von sechs bis zehn Jahren bilden Zweier-Teams. Der sehende Part führt seinen blinden Partner zu einem Baum. Es geht darum, den Wald mit allen Sinnen zu erleben, Bäume zu ertasten und später mit offenen Augen wiederzufinden. Fast allen gelingt das schließlich auch. „Sollen wir dann schauen, ob wir auch einen Luchs zu Gesicht bekommen?“, fragt Alena Sailer. Ein lautes „Jaaaaa“ schallt ihr entgegen und die Gruppe zieht weiter.  

 

Dieser Artikel ist ein Auszug des Jubiläumsmagazins "50 Jahre Nationalpark".

 

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