Neue Waldführer gesucht

Bewerbungen für nächste Ausbildungsrunde bis 31. März möglich - Regina Kölbl und Martin Stadler über ihre Erfahrungen im Nationalpark

Pressemitteilung Nr. 10/2017

Datum: 10.02.2017

Bei zahlreichen Exkursionen – wie hier mit Dr. Claus Bässler – erfahren die Teilnehmer der Waldführer-Ausbildung viel über die Lebensräume des Nationalparks. (Foto: Thomas Michler/Nationalpark Bayerischer Wald)

Bei zahlreichen Exkursionen – wie hier mit Dr. Claus Bässler – erfahren die Teilnehmer der Waldführer-Ausbildung viel über die Lebensräume des Nationalparks. (Foto: Thomas Michler/Nationalpark Bayerischer Wald)

Waldführerin Regina Kölbl: „Lust auf eine Horizonterweiterung, die viel Spaß macht? Dann bewerbt euch!“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Waldführerin Regina Kölbl: „Lust auf eine Horizonterweiterung, die viel Spaß macht? Dann bewerbt euch!“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Waldführer Martin Stadler: „Die Ausbildung war eine wunderbare Sache – auch, weil dabei alle auf derselben Wellenlänge sind.“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Waldführer Martin Stadler: „Die Ausbildung war eine wunderbare Sache – auch, weil dabei alle auf derselben Wellenlänge sind.“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Grafenau/Zwiesel. „Die Vielfalt ist klasse“, schwärmt Martin Stadler. „Und man lernt lauter nette Leute kennen“, ergänzt Regina Kölbl. Beide sprechen von der Waldführer-Ausbildung im Nationalpark Bayerischer Wald. Er, ein alter Hase, seit 2003 im Team der Ehrenamtlichen. Sie, noch ganz frisch im Geschäft, seit Herbst aktiv. Um die steigende Nachfrage nach Touren im ältesten Nationalpark der Republik zu stillen, läuft aktuell die Bewerbungsphase für die nächste Ausbildungsrunde. Regina Kölbl, 47 Jahre alt, aus Langdorf (Landkreis Regen), und Martin Stadler, 61 Jahre alt, aus Hinterschmiding (Landkreis Freyung-Grafenau), erzählen, warum sich der 18-tägige Kurs lohnt.

„Ich hatte den Nationalpark schon immer im Hinterkopf“, blickt der 61-Jährige zurück. „Weil ich natur- und heimatverbunden bin, schon immer viel draußen unterwegs war.“ Die Gegend – seit Anfang der 90er Jahre beidseits der Grenze – kennt er deswegen wie seine Westentasche. Da war schnell klar, dass die Tätigkeit als Waldführer genau für den Hinterschmidinger passen würde. „Die Ausbildung war eine wunderbare Sache – auch,  weil dabei alle auf derselben Wellenlänge sind.“

Seine Kollegin aus Langdorf hat ähnliche Erfahrungen gemacht. „Lust auf eine Horizonterweiterung, die viel Spaß macht? Dann bewerbt euch!“, rät sie Naturbegeisterten aus der Region. „Ich hätte vorher zum Beispiel nicht gedacht, dass ich mal Schulklassenführungen mache. Dabei liegt mir so etwas total.“ Wichtig sei die Informationsarbeit obendrein: „Schließlich schützt man das, was man kennt“, findet Regina Kölbl.

Ihre Begeisterung für die Waldwildnis geben Kölbl und Stadler regelmäßig bei Freiluft-Veranstaltungen weiter. Der Großteil der jährlich rund 2000 vom Nationalpark angebotenen Führungen wird von ehrenamtlichen Waldführern durchgeführt, die dafür eine Aufwandsentschädigung bekommen – ähnlich wie bei Fußballtrainern im Nachwuchsbereich. Nur setzt sich bei den Touren die zu betreuende Mannschaft immer wieder neu zusammen.

Man muss sich immer auf seine Gäste einlassen, erklärt Stadler, die Fakten in spannende Geschichten verpacken. Den Rest erledige oft die Natur von allein. „Wenn man die Leute mal auf eine richtige Wildnis-Führung in unser Klein-Kanada mitgenommen hat, dann kommen die da als andere Menschen wieder raus“, so der erfahrene Führer. Schon allein das sei Belohnung genug.

Und wer solche Eindrücke mit nach Hause nehme, verstehe den Nationalpark auch gleich viel besser. „Schließlich können wir nicht von anderen Ländern erwarten, Elefanten und Giraffen zu schützen, wenn wir es nicht schaffen unsere heimischen Wildtiere und deren Lebensräume zu erhalten“, findet Kölbl. Sie selbst sei dem Nationalpark anfangs eher kritisch gegenübergestanden. „Aber nachdem ich mich näher mit dem Thema beschäftigt habe und gesehen habe, was zum Beispiel am Lusen an jungem, natürlichen Wald wieder nachkommt, habe ich meine Denkweise komplett geändert.“  Man müsse einfach die Augen öffnen, um zu sehen was die Natur alles allein schafft.

Diese Erkenntnis reift auch bei vielen Führungsteilnehmern, wie Stadler berichtet. „Die meisten Leute sagen, wenn uns das mit dem Nationalpark mal jemand richtig erklärt, man es gleichzeitig selbst erlebt, dann ist das Konzept ja wirklich super.“

Gerade deswegen legen die Verantwortlichen der Umweltbildung in der Grafenauer Nationalparkverwaltung viel Wert auf eine fundierte Ausbildung. Zum zweiten Mal findet der Kurs als sechsteiliges Blockseminar statt. Los geht’s am 18. September 2017, der letzte Termin ist auf den 27. April 2018 terminiert. In dieser Zeit finden zwei- bis fünftägige Einheiten zu Themen wie Naturausstattung, biologische Vielfalt, Naturethik, Forschung, Kulturhistorie oder Walddynamik statt.

„Wir freuen uns auf viele motivierte Interessenten, die Lust haben, ihre Begeisterung für die Natur an andere weiterzugeben“, sagt Nationalpark-Umweltbildungsreferent Lukas Laux. Sein Chef, Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung, ergänzt: „Ohne das ehrenamtliche Engagement könnten wir bei weitem nicht so viele Führungen anbieten, daher sind wir besonders stolz darauf, dass sich jedes Jahr aufs Neue Nationalparkfreunde aus der Region zu Waldführern ausbilden lassen.“ Die Bewerbungsunterlagen und alle Termine der Schulung gibt’s online unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de/jobs. Bewerbungsschluss ist der 31. März.

Besonders gefragt sind potentielle Waldführer im Zwieseler Winkel, wo das Veranstaltungsangebot des Parks weiter ausgebaut werden soll. So sind neue Angebote für Kindergärten und Schulen sowie eine verstärkte Aktivität des Vereins Pro Nationalpark Zwiesel geplant, um im Falkenstein-Rachel-Gebiet noch mehr Menschen zu erreichen.

Kölbl und Stadler würden den Lehrgang jederzeit wiederholen. „Das Waldführer-Dasein ist schon eine Berufung, die ich nicht mehr missen will“, so der Hinterschmidinger. „Und es macht einfach auch sehr viel Spaß“, resümiert seine Kollegin aus Langdorf.

 

Bildunterschriften:

Bild 1: Bei zahlreichen Exkursionen – wie hier mit Dr. Claus Bässler – erfahren die Teilnehmer der Waldführer-Ausbildung viel über die Lebensräume des Nationalparks. (Foto: Thomas Michler/Nationalpark Bayerischer Wald)
Bild 2: Waldführerin Regina Kölbl: „Lust auf eine Horizonterweiterung, die viel Spaß macht? Dann bewerbt euch!“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)
Bild 3: Waldführer Martin Stadler: „Die Ausbildung war eine wunderbare Sache – auch, weil dabei alle auf derselben Wellenlänge sind.“ (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)


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