EUROPARC-Projekt „Ungehindert engagiert“ erhält Deutschen Naturschutzpreis

Menschen mit geistiger Behinderung setzten sich ehernamtlich für den Schutz von Wasserlebensräumen ein

Pressemitteilung Nr. 140/13

Datum: 30.08.2013

Unter anderem wurden die Besucherwege im Nationalparkzentrum Lusen barrierearm umgestaltet, sodass auch Gäste im Rollstuhl z.B. das Pflanzenfreigelände erleben dürfen und an Führungen teilnehmen können

Unter anderem wurden die Besucherwege im Nationalparkzentrum Lusen barrierearm umgestaltet, sodass auch Gäste im Rollstuhl z.B. das Pflanzenfreigelände erleben dürfen und an Führungen teilnehmen können

In Bonn wurde das Projekt „Ungehindert engagiert – Menschen mit geistiger Behinderung entdecken, erleben und erhalten den Lebensraum Wasser“ von EUROPARC Deutschland e.V. mit den Deutschen Naturschutzpreis 2013 ausgezeichnet. Im Projekt werden Menschen mit Behinderung befähigt, sich gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung ehrenamtlich im Naturschutz  zu engagieren. Das Projekt mit einer Laufzeit von zwei Jahren wird in vier Nationalen Naturlandschaften umgesetzt. Dort werden mit dem Preisgeld in Höhe von 86.000 Euro betreute Gruppen aus Einrichtungen der Lebenshilfe und der v. Bodelschwinghschen Stiftungen darin unterstützt, praktische Naturschutzaufgaben an Gewässern zu übernehmen. Zugleich erhalten die engagierten Menschen mit geistiger Behinderung Bildungsangebote zum Thema Naturschutz im Lebensraum Wasser in Form von zielgruppengerechten Lernmaterialien und Trainings in leicht verständlicher Sprache.

Die elfköpfige Jury unter dem Vorsitz der Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Prof. Beate Jessel, erhofft sich eine bundesweite Signalwirkung, weil das Projekt ökologische mit sozialen Aspekten verbindet und das Thema Inklusion auf konkrete Naturschutzaktivitäten überträgt. „Diese Auszeichnung ist für uns eine großartige Bestätigung, dass die Nationalen Naturlandschaften den Naturschutz voranbringen, aber dabei auch ihre soziale Verantwortung wahrnehmen“, fasst Guido Puhlmann, Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften, die Begeisterung des Projektträger zusammen.

Auch der Nationalpark Bayerischer Wald hat sich in den letzten Jahren verstärkt dem Bau von barrierearmen Besuchereinrichtungen angenommen und dabei im Millionenbereich investiert. Neben den barrierefreien Einrichtungen Haus zur Wildnis einschließlich seiner Gastronomie, die dafür ebenfalls ausgezeichnet wurde, sind unter dem neuen Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl die Besucherwege im Tierfreigelände bei Neuschönau für gehbehinderte Menschen auf sieben Kilometer Länge optimiert und im Sommer ein 250 Meter langer „Wildnispfad“ am Eingang eröffnet worden. Auch die Naturkneippanlage an der Schwarzach bei Spiegelau wurde in seiner jetzt gut zweijährigen Amtszeit behindertengerecht umgebaut, ebenso wie das Pflanzenfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen und die ebenfalls erst vor kurzem eröffneten Ausstellungen im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald, das wie auch das Hans-Eisenmann-Haus barrierefrei zu nutzen ist. „In einer Mittelgebirgslandschaft wie sie im Nationalpark Bayerischer Wald zu finden ist, wird das nicht grundsätzlich von den Gästen erwartet“, sagt Dr. Leibl und fügt an: „Um so mehr freut uns dieses Lob, das für uns zugleich Ansporn ist, unsere Besuchereinrichtungen auf Barrierearmut zu prüfen und bei Erneuerungen entsprechend auszustatten, soweit dies technisch machbar ist.“

Auch der weltgrößte Baumwipfelpfad im Nationalparkzentrum Lusen wurde von dem Besitzer und Betreiber „Erlebnisakademie Kötzting“ barrierefrei gebaut.

Weitere Informationen zum Deutschen Naturschutzpreis finden sie unter www.deutscher-naturschutzpreis.de

Rainer Pöhlmann

Bildunterschrift:

Unter anderem wurden die Besucherwege im Nationalparkzentrum Lusen barrierearm umgestaltet, sodass auch Gäste im Rollstuhl z.B. das Pflanzenfreigelände erleben dürfen und an Führungen teilnehmen können

Foto: Pöhlmann

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