Kunst eben!

Zum vierten Mal trafen sich Künstler aus Tschechien und Deutschland für eine Woche auf der Tummelplatzhütte im Nationalpark Bayerischer Wald. Hier setzten sie sich mit dem Thema Natur und Wildnis auseinander. Jetzt wurden die vielfältigen Ergebnisse präsentiert.

Pressemitteilung Nr. 149/12

Datum: 20.09.2012

Lenka Štukhejlová schuf ein Roll-Buch mit Texten aus „Böhmerwald sterbend und romantisch“ von Josef Váchal. Das Buch verband buchstäblich die Besucher der Vernissage auf dem Tummelplatz

Lenka Štukhejlová schuf ein Roll-Buch mit Texten aus „Böhmerwald sterbend und romantisch“ von Josef Váchal. Das Buch verband buchstäblich die Besucher der Vernissage auf dem Tummelplatz

Eine Vernissage der besonderen Art gab es auf der Tummelplatzhütte im Nationalpark Bayerischer Wald. Die natur- und kunstinteressierten Gäste mussten dazu etwa eine Stunde zum Veranstaltungsort wandern.

Bei leichtem Nieselwetter ging es hinauf zum Tummelplatz, einer ehemaligen Weidefläche. Die dortige Hütte war Unterkunft und Werkraum zugleich für zehn Künstler, die sich hier eine Woche lang von der Natur inspirieren ließen, mit ihr arbeiteten und über sie in ihren Kunstwerken berichteten. Pavel Storch,

Mitarbeiter des Nationalparks Bayerischer Wald, organisiert dieses Treffen gemeinsam mit Tomáš Černý seit 2009. Finanziell unterstützt werden sie dabei vom Deutsch - Tschechischen Zukunftsfond. Lukas Laux, stellvertretende Leiter des Sachgebietes Umweltbildung und Regionalentwicklung, dankte zu Beginn der Vernissage den Organisatoren und Künstlern für ihr Engagement.

Die Auseinandersetzungen mit der Natur waren äußerst unterschiedlich: Fotografien, Bilder und Installationen aus Naturmaterialien und Tanz entstanden. Ebenso verschieden war die Herangehensweise und Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Medium. Zum Beispiel die Tänzerin Markéta Vacková kreierte ihre Ideen mit Bewegungen, um sich mit der Materie Stein auseinanderzusetzten.

Die Papierrolle einer Kasse wurde von Lenka Štukhejlová zum „Rund-Buch“ gemacht. Darin war die Abschrift vom legendären Buch „Böhmerwald sterbend und romantisch“ von Josef Váchal zu finden. Der Text fließt auf dem Papier dahin, wird hin- und hergerollt. Es können keine einzelnen Seiten ausgerissen werden, man kann nicht überblättern, wohl aber „überrollen“.

Tammo Lienemann durchstreifte die Gegend zwischen Tummelplatz und Großallmeyerschloss. Das Gefühl alleine, ohne Orientierung zu sein brachte die Gedanken: eben, schon, kaum, zwar, fast. Die Vertiefung mit den immer wiederkehrenden Worten setzte er grafisch um. Mit Markierfarbe schrieb er sie um einen Baumstamm. In Neonfarbe leuchten diese Begriffe nun im Wald. Das ist Kunst eben - schon, kaum, zwar, fast.

Die jungen Künstler führten die Besucher zu ihren individuellen Ausstellungsorten. Einzelne Installationen und Bilderausstellungen fanden sich in der Tummelplatzhütte, weitere Werke konnten im Umfeld besucht werden.

Das wechselhafte Wetter trug zur Atmosphäre zwischen Natur und Kunst bei: hindurchblitzende Sonnenstrahlen zeigten die Schönheit des Waldes, kühlfeuchter Wind brachte den Duft des Herbstes. Und so beteiligte sich auch die Natur an einer interessanten Vernissage unter freiem Himmel.

Die Kunstwerke im Gelände werden dem einen oder anderen aufmerksamen Wanderer noch eine Zeit lang auffallen, bevor sie ganz mit der Natur verschmelzen. Zum 5jährigen Jubiläum im Herbst 2013 werden die Kunstwerke der vergangenen Jahre präsentiert. Mehr Informationen dazu unter www.nahranici-grenznah.eu.

Bildunterschrift

Lenka Štukhejlová schuf ein Roll-Buch mit Texten aus „Böhmerwald sterbend und romantisch“ von Josef Váchal. Das Buch verband buchstäblich die Besucher der Vernissage auf dem Tummelplatz. (Foto: S. Jaeger/NPV)

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