Die Luchse in der Region des Nationalparks Bayerischer Wald

Pressemitteilung Nr. 011/09

Datum: 29.01.2009

Luchs im Schnee.
Foto: Steffi Jaeger

Luchs im Schnee. Foto: Steffi Jaeger

Reges Interesse an der Forschung über die frei lebenden Luchse im Nationalpark Bayerischer Wald.
Seit knapp 30 Jahren gibt es wieder frei lebende Luchse in der bayerisch-böhmischen Grenzregion. Wie viele Luchse es tatsächlich sind, lässt sich nur schwer schätzen. Die scheuen Tiere sind Einzelgänger mit großen Revieren. Erstmalig wurden im Nationalpark Bayerischer Wald wilde Luchse mit fest installierten Kameras aufgenommen: Bisher konnten fünf erwachsene Tiere fotografiert werden.

„Nora“ und „Milan“ sind die beiden wilden Forschungs-Luchse des Nationalparks Bayerischer Wald. Sie tragen Sender-Halsbänder und übermitteln so wichtige und interessante Informationen über ihren Lebensraum, ihr Verhalten und ihre Aufgaben im Ökosystem Wald. Neben diesen beiden Luchsen durchstreifen noch weitere Raubkatzen das Grenzgebiet Bayern-Tschechien. Ihre genaue Anzahl lässt sich nur erahnen. Dank der besonders im Schnee gut sichtbaren Trittspuren, seltenen Sichtbeobachtungen und Funden von erlegten Beutetieren konnten die Forscher auf eine Populationszahl von fünf bis acht Tieren im Nationalpark und seinem Umfeld schließen.

Seit Ende 2008 läuft ein Luchs-Monitoring der besonderen Art: die Tiere werden in ihrem natürlichen Lebensraum fotografiert. Dazu wurden so genannte Fotofallen an bestimmten Stellen, über das gesamte Nationalparkgebiet verteilt, aufgestellt. Dokumentiert und bestätigt durch viele Fotos können die Wissenschaftler nun sicher sagen, dass fünf erwachsene Luchse das Gebiet des Nationalparks durchstreifen. An der individuellen Färbung und Maserung des Fells lassen sich die Luchse auf den Fotos gut unterscheiden.

Die Kameras scheinen die Tiere nicht weiter zu stören. Einige konnten zum wiederholten Male fotografiert werden. Auf diese Art und Weise lässt sich auch feststellen, ob die Katzen längerfristig im Bereich des Nationalparks unterwegs sind und welche Strecken sie zurücklegen.

Der Luchs und die erfolgreiche Erforschung seines Verhaltens stoßen derzeit auf reges Interesse. Fast zehnmal so viele Besucher klickten sich Ende des Jahres auf die von T-Mobile ermöglichte Projekt-Homepage www.luchserleben.de. Auf Deutsch, Tschechisch und Englisch können sich Luchs-Fans über Forschungsmethoden und Biologie des Luchses und seiner Beutetiere Reh und Rothirsch informieren. Auf einer Landkarte findet man die Aufenthaltsorte der besenderten Tiere. „Wir planen für dieses Jahr eine ganze Reihe von Aktionen und Diskussionsrunden, weil wir uns bewusst sind, dass hier viel Diskussionsbedarf besteht. Die Bedenken Aller müssen berücksichtigt und ernst genommen werden. Nur so können wir ein gutes Miteinander von Menschen und großen Wildtieren erreichen“, sagt Projektleiter Dr. Marco Heurich.

Bildunterschrift:
Nur mit modernster Technik lassen sich die scheuen Luchse in freier Wildbahn beobachten. Im Gehege ist ein guter Anblick des Luchses weitaus häufiger.
Foto: Steffi Jaeger

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