Nationalparke Bayerischer Wald und Sumava ziehen Zwischenbilanz...

Pressemitteilung Nr. 136/08

Datum: 10.09.2008

...zu grenzüberschreitendem Luchsprojekt - gemeinsamer, mehrsprachiger Internetauftritt: www.luchserleben.de gestartet.

Abschuss von Rehen in beiden Nationalparks eingestellt, um den Naturraum Bayerischer/Böhmischer Wald als natürliches Ökosystem zu erhalten

Karl-Friedrich Sinner und Fratisek Krejci, Leiter der Nationalparke Bayerischer Wald und Sumava/Tschechien zogen auf einer Pressekonferenz in München eine Zwischenbilanz zu dem grenzüberschreitenden Luchsprojekt und starteten einen gemeinsamen, mehrsprachigen Internetauftritt, der die Forschungsergebnisse präsentiert. In dem Projekt „Dem Luchs auf der Spur“ werden die Räuber-Beute-Beziehungen zwischen Luchs, Reh und Rothirsch erforscht.

„Dank des Einsatzes modernster Kommunikationstechnologie und der guten Zusammenarbeit mit dem tschechischen Nationalpark Sumava konnten wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die uns jetzt helfen, dem Luchs einen Lebensraum in Mitteleuropa zu erhalten“, erklärt Karl Friedrich Sinner, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald.

Aufgrund der Besenderung der Luchse zeigte sich, dass die Streifgebiete der Tiere über 30.000 ha groß sind und somit über die Fläche beider Nationalparks hinausreicht. Um den einzigartigen Naturraum des Bayerischen und Böhmerwalds möglichst naturnah zu erhalten, wurde der Abschuss von Rehen im Bayerischen Wald 2007 für zunächst drei Jahre eingestellt. Weil der Anteil von Rothirschen an der Nahrung des Luchses größer ist als bislang angenommen, soll auch deren Bejagung eingeschränkt werden.

„Das Projekt ist ein wichtiger Schritt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die modellhafte Abstimmung des Umgangs mit großen Wildtieren, da diese sich nicht an von Menschen gezogene Grenzen halten. Dadurch wird verdeutlicht, wie wichtig es ist, den Bayerischen Wald und den Böhmerwald als ein Ökosystem zu betrachten, das von Tschechen und Deutschen gemeinsam geschützt und weiterentwickelt werden muss. Durch die Erarbeitung von Standards in diesem Bereich kommen die Nationalparkverwaltungen ihrer Zielsetzung näher, beide Nationalparke wie ein Schutzgebiet zu pflegen“, sagt Frantisek Krejci, Leiter des tschechischen Nationalparks Sumava.

Auf der von T-Mobile ermöglichten Internetseite http://www.luchserleben.de/ werden die Forschungsergebnisse der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier finden sich Informationen zu den einzelnen Forschungsaspekten, über die Biologie von Luchs, Reh und Rothirsch sowie zur eingesetzten Technik. Unter dem Abschnitt „Spurensuche“ kann jeder sogar selbst nachforschen, wo sich die besenderten Tiere augenblicklich aufhalten, indem er sich die aktuellen Tierpositionen in einer Karte oder einem Luft- oder Satellitenbild darstellen lässt. Ab September 2008 steht diese Seite als grenzüberschreitendes Angebot beider Nationalparke auch in tschechischer und englischer Sprache zur Verfügung. Darüber hinaus können jetzt die Positionen der besenderten Tiere, die sich in der tschechischen Republik aufhalten, auf der Internetseite verfolgt werden. Damit steht nicht nur den Forschern, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit eine grenzüberschreitende Internetplattform zur Verfügung, die über Wildtiere im größten zusammenhängenden, streng geschützten Waldgebiet Mitteleuropas informiert. Seit dem Start des Projekts im Herbst 2006 haben bereits mehr als 100.000 Menschen diese Seiten besucht.

Bilder und Hintergrundinformationen über das Projekt finden Sie unter:
http://www.luchserleben.de/aktuelles/

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Miriam Traube
Projektmitarbeiterin „Dem Luchs auf der Spur“
Nationalpark Bayerischer Wald
Tel.: 08552 / 96 00-192
Mail: miriam.traube@npv-bw.bayern.de

Websites:
http://www.luchserleben.de/
http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/

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