Umweltminister Ottmar Bernhard besucht Workshop des Luchsprojektes auf dem internationalen Jugendgipfel der Biodiversitätskonferenz in Bonn

Pressemitteilung Nr. 91/08

Datum: 17.06.2008

Worin liegen die Gründe für die weltweite Gefährdung von großen Wildtieren und was können wir tun, um ihr Überleben zu sichern? Das waren die Kernfragen für einen Workshop mit jungen Erwachsenen aus vier Kontinenten im Wildniscamp am Falkenstein zur Vorbereitung des internationalen Jugendgipfels in Bonn. Dort besuchte auch der Bayerische Umweltminister Dr. Ottmar Bernhard die Präsentation der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. Er zeigte sich dabei über die Art der Darbietung sehr beeindruckt und sparte nicht mit lobenden Worten an das gesamte Team.

Unter der Moderation von Dr. Marco Heurich und Achim Klein von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald fand im Wildniscamp am Falkenstein zunächst ein reger Informationsaustausch statt, in dem die Teilnehmer die Besonderheiten ihres Landes und die dort vorkommenden Wildtiere vorstellten. Anschießend wurden besonders erfolgreiche Schutzprojekte präsentiert und analysiert. So berichtete Saulyegul Avlyush von der erfolgreichen Wiederansiedlung des Przewalskipferdes in verschiedenen Schutzgebieten der Mongolei. Im Beitrag von Monika Shikongo aus dem Etoscha Nationalpark in Namibia stand der Schutz von Geparden im Vordergrund, deren Bestand in den letzen Jahren sehr stark zurückging. Ein Schlüssel für den Fortbestand dieser Raubkatze war die Einbindung der lokalen Dorfgemeinschaften und ihre Beteiligung bei Entscheidungen aber auch bei Einnahmen aus dem Tourismus. Ein interessantes Beispiel für den gelungenen Schutz einer Tierart konnte auch Alan Monroy Ojeda aus Mexiko beisteuern. Er zeigte wie es gelang, den Jaguar in enger Zusammenarbeit mit der dortigen Jägerschaft zu schützen.

Nach weiteren Beiträgen über Pumas in Chile und Seekühe im Amazonasbecken wurden den Gästen auch die Schutzbemühungen für Luchs, Wolf, Elch und Rothirsch im Bayerischen Wald von Mitarbeitern der Nationalparkverwaltungen Bayerischer Wald und Sumava näher gebracht. Anschießend wurde die jeweilige Situation der verschiedenen Länder gründlich analysiert und Schlussfolgerungen abgeleitet. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Probleme, mit denen die Naturschützer zu kämpfen haben, weltweit sehr ähnlich sind.

Folgende Kernaussagen konnten erarbeitet werden:

1. Was den Schutz von Großtieren angeht, sind alle Länder Entwicklungsländer und können voneinander lernen.
2. Für den Schutz von Großtieren reichen Schutzgebiete alleine meist nicht aus, man muss großflächig denken, auch über Ländergrenzen hinweg.
3. Der Schutz von Großtieren kann langfristig gesehen nur Erfolg haben, wenn neben der Biologie der Tiere auch ökonomische und emotionale Aspekte in die Schutzkonzepte mit einfließen, also die vor Ort lebenden Menschen intensiv mit einbezogen werden.

Abschließend wurden die Ergebnisse anhand von Fallbeispielen aufgearbeitet und in Form von Infosäulen, Postern und einer Power-Point-Präsentation auf der Weltnaturschutzkonferenz zum Thema Biodiversität in Bonn der Weltöffentlichkeit vorgestellt.

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